Unser Ranking der besten Crowdfunding-Plattformen 2022

Crowdfunding ist mittlerweile ein Riesengeschäft, wo viele Firmen und auch Content Creators sehr schnell das große Geld machen wollen. Stöbert ihr etwas im Netz, werdet ihr sehr schnell auf alle möglichen seriösen und auch weniger seriösen Crowdfunding-Plattformen stoßen. Das verwundert nicht, denn bis zum heutigen Tage wurden insgesamt mehr als 23 Mrd. US-Dollar über Crowdfunding-Plattformen eingeworben. Auch viele Content Creator auf Youtube werben für die verschiedensten Crowdfunding-Plattformen und liefern euch seriösen und weniger seriösen gesponserten Content. Wir persönlich lehnen diese Praktiken ab, denn sie schaden dem traditionellen „Crowdfunding-Gedanken“. Um ein bisschen entgegenzuwirken, möchten wir euch hier unsere ganz persönliche, unabhängige und nicht gesponserte Liste der aktuell Backer-freundlichsten Crowdfunding-Plattformen präsentieren.

Mittlerweile gibt es viele unterschiedliche Arten von Crowdfunding-Plattformen. Am häufigsten werden diese durch die Art des zu fördernden Projektes unterschieden. Viele fördern hier vor allem reguläre Produkte, wie z.B. Technologien, IT, Spiele, Alltagsgegenstände, Bücher, usw. Es gibt aber auch Plattformen, die weniger einzelne Produkte und mehr wohltätige Initiativen oder Kreative unterstützen. Wieder andere helfen Jungunternehmern oder Startups beim Finden geeigneter Investoren bzw. helfen Geldgebern beim Sondieren gewinnträchtiger Investionsmöglichkeiten.

Es geht aber nicht nur um Profit. Unter der Vielzahl an Crowdfunding-Plattformen findet ihr auch Websites für sogenannte Nonprofit-Projekte. Hier steht der Fokus vor allem auf medizinische, soziale oder Community-orientierte Crowdfunding-Kampagnen, welche der Gesellschaft oder einzelnen Menschen helfen. Zusätzlich dazu wird dem ein oder anderen auch der Begriff der Creative Professionals bekannt sein. Hier geht es meist um Künstler, Entwickler, Journalisten und Autoren, die über Crowdfunding-Plattformen eine „Sponsoren-Gemeinschaft“ für ihre ansonsten schlecht bezahlte kreative Arbeit aufbauen. Hier lassen sich des öfteren echte Kuriositäten und auch richtig charmante Projekte finden. Ein Beispiel dafür sind sicherlich die Entwickler hinter Bay 12 Games, welche mit ihrem Spiel Dwarf Fortress mittlerweile Spielegeschichte geschrieben haben.

Unsere Crowdfunding-Plattformen zum Stöbern

Kickstarter – Die Allrounderin
Kickstarter.com - General Information
Kickstarter.com ist aktuell immer noch DIE Plattform wenn es um Crowdfunding geht

Kickstarter ist definitiv die bekannteste Crowdfunding-Plattform im Netz und beinahe ein Synonym wenn es um Crowdfunding geht. Nach aktuellen Angaben wurden über Kickstarter seit seiner Gründung im Jahr 2009 über 225.000 Projekte mit einer Gesamtsumme von ca. 6,2 Mrd. US-Dollar gefördert. Darum ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass ihr auf Kickstarter so ziemlich alles findet, was ihr euch vorstellen könnt. Die Bandbreite reicht hier von regulären Alltagsgegenständen über Technologieprodukte, Video- und Brettspiele bis hin zu Filmen und Büchern.

Auf Kickstarter werdet ihr ausschließlich das sogenannte belohnende Crowdfunding finden. Das heißt, Backer die ein Projekt fördern, erhalten vom „Projektinitiator“ bestimmte Belohnungen oder Geschenke, die abhängig vom gespendeten Betrag unterschiedlich ausfallen können. Auch hier kann von T-Shirts über Tassen bis hin zu Danksagungen und Pre-Order-Rabatte alles dabei sein. In der Regel gilt die einfache Regel, je mehr ein Backer spendet, um so besser fallen auch die Belohnungen aus.

Wie arbeitet Kickstarter?

Das Prinzip hinter Kickstarter-Kampagnen ist recht simpel und beruht auf dem Alles-oder-Nichts-Prinzip. Ein Projektleiter oder -initiator erhält nur die von Backern gespendete Summe, wenn die Kampagne das angegebene Spendenziel erreicht hat. Erst dann wird auch die Kickstarter Plattform Gebühr erhoben, welche einen prozentualen Betrag von der Spendensumme abzieht. Wird das Spendenziel nicht erreicht, geht das gesammelte Geld wieder zurück an die Backer.

Die inzwischen sehr hohen Spendensummen auf Kickstarter locken immer wieder eine große Zahl von Influencern an. Dementsprechend werdet ihr auch auf Youtube und anderen Plattformen viele gesponserte Videos zu Kickstarter-Kampagnen finden. Das Konzept erinnert an Shopping-Kanäle im Fernsehen und ist oftmals sehr unseriös. Wir haben bereits selbst einige negative Erfahrungen mit solchen Arten der Crowdfunding-Werbung gemacht und können euch deshalb nur von solchen Konzepten abraten.

Kickstarter-Gebühren für Projektinitiatoren: Kickstarter zieht beim Erreichen des Spendenziels eine Plattform-Gebühr in Höhe von 5 % des Spendenziels ein. Zusätzlich dazu fällt eine Transaktionsgebühr zwischen 3 % bis 5 % an (US-Standard).

Indiegogo – Die Aufstrebende
Indiegogo.com - Allgemeine Infos
Indiegogo.com ist die aufstrebende Crowdfunding-Plattform und vielleicht bald die Nr. 1

Ursprünglich 2008 als Webseite zur Film- und Theaterförderung gegründet gehört Indiegogo mittlerweile zu den größten Crowdfunding-Plattformen im Netz. Die Plattform gilt als relativ flexibel und unterstützt inzwischen sowohl Geschäftsideen, Künstler und sogenannte „Nonprofit-Projekte“. Alles in allem steht die Plattform inzwischen in starker Konkurrenz zu Kickstarter, was man immer wieder in diversen Crowdfunding-Artikeln zu spüren bekommt.

Der größte Unterschied zu Kickstarter ist sicherlich die Möglichkeit des flexiblen Spendenziels. Anders als bei Kickstarter, die nach dem Alles-oder-Nichts-Prinzip arbeiten, erlaubt Indiegogo die Entgegennahme der Spenden auch bei Nichterreichung des Spendenziels. Diese flexible Förderungsoption ist besonders nützlich, wenn Projekt-Initiatoren dadurch die gemachten Versprechen an ihre Backer einhalten können. Im Gegenzug ermöglicht diese Option leider auch den Missbrauch von Spendengeldern und führt immer wieder zu Beschwerden.

Zusätzlich dazu bietet Indiegogo die sogenannte Indiegogo InDemand Option an. Diese erlaubt die kontinuierliche weitere Spendensammlung auch nach Ende der Crowdfunding-Kampagne. Die InDemand Option ist auch verfügbar wenn die Kampagne auf einer anderen Crowdfunding-Plattform lief und jetzt bereits abgeschlossen ist.

Indiegogo-Gebühren für Projektinitiatoren: Indiegogo zieht ebenfalls beim Erreichen des Spendenziels eine Plattform-Gebühr in Höhe von 5 % des Spendenziels ein. Zusätzlich dazu fällt auch eine Transaktionsgebühr zwischen 3 % bis 5 % an.

Startnext – Die Lokale
Startnext.com ist vor allem für lokale Projekte die erste Anlaufstelle

Startnext ist derzeit die bekannteste deutsche Crowdfunding-Plattform und vor allem Anlaufpunkt für lokale Crowdfunding-Projekte. Die Plattform wurde 2010 gegründet und hat ihren Firmensitz in Dresden. Laut aktuellen Information wurden auf Startnext über 13.700 Projekte mit ca. 134.900.000 € erfolgreich gesponsert. Auch Startnext ist relativ breitgefächert aufgestellt und unterstützt sowohl einzelne Produkte als auch eine Vielzahl an Initiativen z.B. aus den Bereichen Klimaschutz, nachhaltiger Konsum sowie Filme und Bücher.

Startnext ist selbst auch ein Crowdfunding-Projekt was sich den Nachhaltigkeitszielen der UN verschrieben hat. Der größte Unterschied zu anderen Crowdfunding-Plattformen ist sicherlich das Modell der freiwilligen Kostenbeiträge. Anders wie bei Kickstarter und Indiegogo gibt es keine feste Plattformgebühr. Der Projektinitiator bestimmt selbst wieviel er an Startnext geben möchte. Alles was über 5 % liegt, wird dann in einen sogenannten SDG Fördertopf eingezahlt und von StartNext zur Förderung der genannten UN-Projekte genutzt.

Startnext-Gebühren für Projektinitiatoren: Startnext zieht auf jeden Fall eine feste Tranksaktionsgebühr von 4 % beim Erreichen des Spendenziels ein. Ansonsten gilt das Prinzip der freiwilligen Kostenbeiträge, welche zur Finanzierung der Plattform genutzt werden.

Patreon – Die Kreative
Patreon.com zur Förderung von Kreativen

Ich muss gestehen, dass Patreon mein absoluter Liebling unter den hier vorgestellten Crowdfunding-Plattformen ist. Das liegt vor allem daran, weil Patreon sich mit seinem Konzept auf die Förderung von Kreativen, wie z.B. Entwicklern, Malern, Comic-Zeichnern, Musikern, Bloggern, usw., fokusiert. Gleichzeitig wurde mit dem Konzept die Basis für eine Fan-basierte Community gelegt, wo Gleichgesinnte die Arbeit des Kreativen fördern, sich treffen und aktiv austauschen können.

Die vorangegangene Crowdfunding-Plattformen bieten vor allem zeitlich begrenzte Kampagnen. Patreon wurde für die Förderung von Kreativen konzipiert, die ihre oftmals schlecht bezahlte kreative Arbeit über wiederkehrende Einnahmen abdecken müssen. Deswegen setzt man beim Patreon-Modell auf eine treue Fanbase, die z.B. über monatliche Mitgliedsbeiträge das Einkommen des Kreativen generiert.

Kreative bieten in der Regel verschiedene Belohnungen abhängig von der Höhe der monatlich geleisteten Backer-Zahlung an. Üblich sind hier exklusive Inhalte für Backer, Fan-Artikel, frühzeitige Einblicke in die zukünftigen Inhalte und vieles vieles mehr. Ein berühmtes Beispiel für ein erfolgreiches Patreon-Crowdfunding sind sicherlich die Entwickler Bay 12 Games, die hinter der Entwicklung des Computerspiels Dwarf Fortress stehen.

Patreon-Gebühren für Projektinitiatoren: Startnext zieht auf jeden Fall eine feste Tranksaktionsgebühr von 4 % beim Erreichen des Spendenziels ein. Ansonsten gilt das Prinzip der freiwilligen Kostenbeiträge, welche zur Finanzierung der Plattform genutzt werden.

Gofundme – Die Wohltätige
Gofundme.com für wohltätige Projekte und Privatpersonen

Gofundme ist vor allem als Crowdfunding-Plattform zur Spendensammlung für Einzelpersonen, für Wohltätigkeitszwecke und für Gemeinschaftsprojekte bekannt. Dadurch das Gofundme auf das personengebunde Spendensammeln ausgerichtet ist, kann quasi jede Einzelperson mit einem Anliegen oder einer Idee eine Crowdfunding-Kampagne starten.

In dieser Stärke liegt zugleich auch die größte Einschränkung der Plattform. Backer fördern vor allem Projekte, die aus ihrem persönlichen Netzwerk oder Umfeld kommen. Interessante und kreative Projekte, die keinen Bezug zu einer lokalen Gemeinschaft haben, werden leider oftmals nicht gesponsort.

Gofundme ist in der Regel nicht für kommerzielle Projekte ausgelegt. Nichtsdestotrotz kann man aber auch Förderprojekte einzelner kleiner Händler finden, die meist durch besondere Wiedrigkeiten mit Existenznöten zu kämpfen haben. Von der Idee her eine sehr gute Sache, die auf jeden Fall größere Aufmerksamkeit verdient.

Gofundme-Gebühren für Projektinitiatoren: Gofundme erhebt keine Plattformgebühren für personengebundene Einzelförderungen oder Wohltätigkeitskampagnen. Allerdings werden 2,9 % Tranksaktionsgebühren für Bank- und Kreditkartenabbuchungen erhoben und bei jeder Backer-Spende wird ein fester Betrag in Höhe von 0,25 € abgezogen.

Patreon.com – Creativity over everything

Fazit

Im Netz werdet ihr unzählige verschiedene Crowdfunding-Plattformen entdecken. Nicht alle sind seriös und können mit hohen Ansprüche hinsichtlich Backer- oder Käuferschutz punkten. Auch auf Kickstarter.com oder Indiegogo.com gab es bereits Vorfälle, wo Backer keine Ware erhalten haben. Die entsprechenden Beschwerden blieben teilweise unbeantwortet. Trotzdem sollte man das Konzept Crowdfunding nicht verteufeln. Es gibt immer noch eine Vielzahl überzeugter und zufriedener Backer, die das System tragen und am Leben halten. Hier kommt es darauf an, dass man die angebotenen Projekte vorher genauestens auf Praktikabilität durchdenkt und den Projektstandort in Erfahrung bringt. Zweifelhafte sowie schlecht geplante Projekte in Ländern ohne Möglichkeiten zur Transaktionsrückabwicklung und mit gleichzeitig hohen Mindestfördersummen, wie z.B. bei Fahrrädern oder Computern, sollten auf Herz und Nieren geprüft und ggf. vermieden werden. Besser sind hier kleinere lokale Projekte oder die Förderung von Kreativen über kleine Beträge.

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